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Schon 37 Jahre seit Tschernobyl! - Erinnern Sie sich?
 
reaktor
Am 26. April 1986, am frühen Samstagmorgen, begann die Katastrophe. Der Super-GAU, der größte anzunehmende Unfall in einem Atomkraftwerk, nicht beherrschbar und nicht vorgesehen, nahm seinen Lauf:

Um 1.26 Uhr explodiert der Reaktorblock 4 des russischen Kernkraftwerkes in Tschernobyl und bläst in einem Feuersturm ohne gleichen ein teuflisches Gemisch von radioaktiven Stoffen in die Luft, das von den Wolken über die ganze Welt verteilt wird.

 
  • 14 Tage brennt das Höllenfeuer offen, bis es von Hubschraubern aus zugeschüttet werden kann. 6 mal ziehen die radioaktiven Wolken aus der Ukraine um die ganze Welt und verteilen mit dem Regen die Radioaktivität. Jeden Kontinent haben sie gestreift, sogar Australien.
  • Riesige Gebiete der Sowjetunion werden verstrahlt.
  • Über 2640 km2 landwirtschaftlicher Nutzflächen mussten stillgelegt werden. Das ist mehr als die Fläche der Kreise Coesfeld und Borken zusammen.
  • Auch heute noch sind viele landwirtschaftliche Produkte erheblich belastet.
  • Zahllose Ortschaften müssen evakuiert werden.
  • Viele der Helfer der ersten Stunden (Feuerwehrleute) gehen an der Radioaktivität elend zugrunde.Nach Angaben des russischen Ministers für Katastrophenschutz sind von den 800.000 Helfern bei den Aufräumarbeiten (Liquidatoren) inzwischen 55.000 gestorben. Quelle: Die Woche 20.4.2001, S. 10
  • Der wirtschaftliche Schaden kann nur geschätzt werden. Greenpeace spricht von Schäden in Höhe von mehreren hundert Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Der deutsche Gesetzgeber verlangt für den Fall einer Katastrophe in einem Atomkraftwerk lediglich eine Schadensdeckung bis zu 1 Milliarde DM.
  • In den folgenden Jahren gibt es einen dramatischen Anstieg bei vielen Krank­heiten, insbesondere bei Leukämie, Schilddrüsen-, Lungen- und Magenkrebs. Unter den Heran­wachsenden in Weißrussland haben Erkrankungen des Blutkreislaufs seit 1988 um 43 Prozent zugenommen, Knochen- und Muskelkrankheiten um 62 Prozent, bösartige Tumore um 38 Prozent. Zudem wird von häufigen Missbildungen bei Neugeborenen berichtet. Quelle: Greenpeace

    Der Chefarzt der Minsker Onkologie Dokaschjew: "Nur noch sieben Prozent der weißrussischen Kinder sind gesund. Ein stiller Tod zieht durch das Land." Quelle: dpa, zitiert nach der AZ (Allgemeine Zeitung Coesfeld) vom 25.4.2001

    Professor Dr. Gennadij Gruschewoj, Leiter der Tschernobyl-Hilfe in Minsk, fasste im Frühjahr 1998 diese Entwicklung knapp zusammen:"Mein Volk stirbt aus!"

Der radioaktive Regen zeigte seine Folgen auch hier bei uns, über 2000 km vom Unglücksort.

Ausschnitte aus Tagesschau-Berichten von 1986 :
"Tschernobyl: radioaktive Wolke über Europa" ( 10 min.)


Zeitungsmeldungen aus dem Mai 1986:

  • Bonn prüft Verkaufsverbot für belastete Frischmilch, AZ 3./4. Mai 86
  • NRW: Warnung vor Milch, Spinat und Salat, RN 5.Mai 86
  • Hohe Radioaktiviät in Frischfleisch auf dem Frankfurter Schlachthof, Stern 15.5. 86

Aus einer Anzeige der Landesregierung NRW in der WN/AZ, 6. Mai 86:

  • "Kinder sollen vorerst Sandkästen meiden und beim Spielen auf Wiesenflächen möglichst wenig Hautkontakt mit dem Boden bekommen."
  • "Schulsport und andere sportliche Betätigung auf trockenen Aschenplätzen sollen unterbleiben."
  • "Die Landwirte sollen ihre Milchkühe derzeit in den Stallungen halten und nicht mit Grünfutter füttern."

Ein Radius von 30 km um den Unglücksreaktor von Tschernobyl ist so verstrahlt, dass er zur Sperrzone erklärt wurde, in der vermutlich für Jahrzehnte keine Menschen mehr leben dürfen und keine Landwirtschaft mehr betrieben werden darf.

Stellen wir uns einmal vor, das Unglück wäre in Ahaus passiert...

Zitate:

"Die Atomenergie ist nämlich die risikoreichste Technik. Hier wirken sich Missbrauch und menschliches Versagen besonders verheerend aus." Kardinal J. Höffner, Fulda 1980

"Lieber Herr Bundeskanzler, ich höre in diesen Tagen Parteifreunde sagen, ohne Atomstrom kämen wir nicht mehr aus. Besitzen wir die Atomkraft, oder sind wir von ihr besessen? ... Das auch bei uns verbleibende Restrisiko haben Sie ‘Theoretisch’ genannt und ‘für alle vertretbar’. Die Argumentation ist unredlich und nach allem, was wir wissen, wissenschaftlich unhaltbar. Tschernobyl hat auch mich gelehrt, dass das, was gestern noch für unmöglich gehalten wurde, sehr wohl möglich ist." Aus dem offenen Brief des CDU-Mitgliedes Franz Alt an Helmut Kohl

"Atomanlagen stehen immer vor unserer Haustür. Atomtechnik ist nicht kontrollierbar, Entfernungen, scheinbare Sicherheitsvorkehrungen und Katastrophenschutzpläne bieten keine Sicherheit. ... Radioaktivität ist nicht zu riechen, nicht zu sehen und nicht zu schmecken." Tschernobyl ist überall, Handzettel der Grünen 1986

"Soso", sagte er, "du willst ein Buch über die Menschen von Tschernobyl schreiben? Da musst du dich aber beeilen. Sie werden immer weniger." Zitat aus dem Buch: Zydek/Crivelli, Menschen in Tschernobyl, S. 82 (gibt’s in der Stadtbücherei)

"Niemand beging einen größeren Fehler als jener, der nichts tat, weil er nur wenig tun konnte." Edmund Burke (1729-97) englischer Philosoph

 
 
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